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Yellow Square
"Paradise"

Ort:
Performances an unterschiedlichen Orten
"Paradise", Maly Manege, Kurator Jurij Nikitsch
Datum:
21. -31. Juli
Ausstellung "Paradise" 27.Juli-8.August
Material:
Gelbes Gaffers
klebeband
Photograph:
Karin Desmarowitz

Performances im öffentlichen Raum
18.Juli Sonntag: „Speakerscorner“
am Puschkin Monument, 13-18 Uhr
20.Juli Dienstag „cushion square“
Basilius Kathedrale, Gehsteig, 12-16 Uhr
oder wahlweise Novi Arbat, Gehsteig
22.Juli , Donnerstag „I love You, I love You not“, Bus von Oktjabriskaija entlang dem Leninskiprospect bis zum Goethe institut, 9- 10 Uhr und 16-18 Uhr
23.Juli , Freitag: „smoky zone“ auf dem gewölbten Rondell vor der Lubijanka, 13-18 Uhr

„Yellow Square“, meine Antwort auf „Red Square“, das weiße Quadrat von Malevitch, etc. Im öffentlichen Raum werde ich mit den Performances „Yellow Square“ an Plätzen und Orten arbeiten, die in irgendeiner Weise Restriktionen unterliegen. Z.B. ist Sitzen am Roten Platz nicht erlaubt. Diese Orte werde ich mit einem gelben Quadrat aus fluoreszierend gelbem Klebeband „ausschneiden“ und zur „Kunstzone“ erklären und dort agieren. In meinen Yellow Squares werden kleine, „exterretoriale Räume“ als persönliche Freiräume geschaffen. Im Rahmen der Ausstellung „Paradise“ in der Maly Manege werden die Photo- und Videodokumente der Arbeiten im öffentlichen Raum gezeigt werden. Außerdem werde ich auch dort drei weitere Freiräume aufbauen: einmal die „Speakers Corner“ für die freie Meinungsäußerung. Einmal einen Ort der nicht zensierten Videopräsentation von Russischen Kollegen/innen. Und außerdem eine Installation zum unzensierten Lesen eigener Literatur, Poetik etc.
Für diese drei Orte produzieren bereits Freunde und Bekannte in Russland extra Arbeiten. Auch wird z.B. die Sammlerin Tatjana Kolodzei ein Statement abgeben.

Meine Gedankenkette beginnt mit dem Teppich, der im Orient ein Gleichnis für das Paradies ist. Die gesamte Anordnung, die Geometrie, die Tiere, die Pflanzen alle sind ein Gleichnis für einen Reichtum, der in Oasen, in kleinen Inseln um Wasser herum sich entfaltet. In ihm blühen in dem abgeschlossenen Rahmen die Kunst des Islam bis zur Vollendung. Dichter schildern das Innenleben der Menschen, seine Liebe, seine Trauer, Blüten eines verzauberten Gartens. Der Teppich ist eine die Wand, Wärme, der Schmuck, eine Unterlage.
Von der Form des Rechtecks eines Teppichs schweifen meine Assoziationen zum Quadrat, das ebenmäßigste Rechteck, das relativ selten als Teppich vorkommt. Diese Konzentration in der Form, die die Mitte umkreist und eine starke Magie in sich trägt, bringt mich zu Malevichs schwarzen und weißen Quadrat. Er konstruiert seine sachlichen Quadrate und Rechtecke. Die gegenstandslose Freiheit, die er anstrebt folgte einer formal-energetischen Ökonomie, die organisierte Strukturen hervorbringt. Seine Bilder sind Modelle einer Wirklichkeit, die, obwohl sie mit den herkömmlichen Mitteln nicht erfasst werden kann, dennoch existiert. Es sollen jedoch nicht nur neue Erkenntnismöglichkeiten geschaffen werden. Da die alten Formsprache und Begriffe das alte Weltbild und damit auch das Handeln des Menschen bestimmt haben, ist die neue Kunst des Suprematismus genauso in der Lage, über die Schaffung eines neuen Weltbildes auch die menschliche Gesellschaft zu erneuern.

In meinen Yellow Squares werden kleine, „exterretoriale Räume“ als persönliche Freiräume geschaffen. Sie finden in diesem gelben Quadrat einen Rahmen. „Smoky Zone“, “Speakers Corner”, I love You, I love you not” or in “Cushion Square” sind Performances im öffentlichen Raum. In der Ausstellung „Paradies“ werden Texte, Videos, Filme und Aussagen von zeitgenösssischen Künstlern/innen in meinen gelben Objektquadraten gezeigt und präsentiert.

Allgemeine Einleitung zu "Störgespräche"
Im Jahr 1998 war ich bereits mit einem Projekt im öffentlichen Raum von Moskau auf Einladung der Amerikanischen Kolodzei Art Foundation in Moskau, um mein ART : HOME – LESS Projekt zu verwirklichen.
In dieser Zeit lernte ich die Szene der ehemaligen Dissidenten in Petersburg und Moskau kennen. Ich stellte in der engagierten und bekannten Dissidentengalerie Spider&Mouse aus, nahm auch an einem Symposium in ZarskeZelo (mit Kurator Jurij Sobelev) teil, an einem Festival in Witebsk und auf der Kunstmesse in Odessa mit der Galerie Overcoat. Mit der Sammlerin Tatjana Kolodzei, eine der zehn größten Sammlungen zeitgenössicher Kunst in Russland, verbindet mich seitdem eine Freundschaft. Außerdem mit vielen Künstlern und Künstlerinnen, Kuratoren, Galeristen in Russland.
Im Jahr 2001 war ich in einer Ausstellung „2115km“ als Vertreterin der Bayrischen Kunst, Kuratorin Inge Lindemann, im Museum für Zeitgenössische Kunst, wieder in Moskau und Petersburg.

Für das Jahr 2004 hat mich nun das Goethe Institut Moskau im Rahmen des Deutsch-Russischen Kulturjahres nach Moskau eingeladen.
In einem Vorgespräch in Moskau hat sich mir die Situation der wieder rückgängigen Perestroika sehr eindringlich eingeprägt. Das wird mein Leitfaden in der Konzeption meiner diesjährigen Arbeit in Moskau sein.

Ich wurde von Galerie Guelman zu einer Einzelaussstellung und Jurij Nikitsch (Maly Manege, „Paradise“) zur Teilnahme in einer Gruppenausstellung, die mein Projekt im öffentlichen Raum in Dokumenten und eine weitere Reihe von Installationen beherbergen wollen, eingeladen. Zur selben Zeit erging eine weitere Einladung von Spider&Mouse Galerie an ich auch dort auszustellen.

Alle drei Ausstellungen sind unterschiedliche Ebenen der Kunstszene in Moskau und deshalb sehr interessant sie miteinander zu verbinden.

Presseankündigung

Speakers Corner


Cushion Square


I love You, I love You not


Smokey Zone

 


Maly Manege